In der Fotografie sind Tageszeiten von großer Bedeutung, wenn man mit dem vorhandenen Licht fotografiert. Die Charakteristik des Lichts ist abhängig von den jeweiligen Tageszeiten und verändert sich laufend. Jede Tageszeit hat ihr eigenes Licht. Dazu kommen Wetterlagen, die das Licht ebenfalls beeinflussen. Die Tageszeiten lassen sich in folgende Abschnitte einteilen.
Am Tag ist die Sonne als Lichtquelle direkt sichtbar. Sie verursacht, sofern sie nicht durch Wolken oder Dunst gestreut wird, ein direktes hartes Licht mit harten Schatten.
Morgens geht die Sonne bekannterweise im Osten auf. Je nach Jahreszeit liegt die Himmelsrichtung in Mitteleuropa eher gen Nordost (Sommer) oder Südost (Winter). Sie Sonne steht morgens tiefer als zur Mittagssonne und zeichnet flachere und längere Schatten. Dieses Licht bringt Strukturen und Landschaften gut zur Geltung.
Da das Sonnenlicht nicht so stark wie zur Mittagszeit ist, ist der Kontrast-Unterschied zwischen hell und dunkel auf einem Niveau, das Kameras gut abbilden können. Die Farbtemperatur liegt bei ca. 5500° K.
Mittags hat die Sonne ihren höchsten Punkt am Horizont erreicht und steht im Süden. Bei klarem Himmel scheint die Sonne sehr hell. Das führt zu großen Kontrast-Unterschieden zwischen denn hell angestrahlten Stellen und den Schatten, den die meisten Kameras nicht mehr wahrnehmen können. Dadurch ergibt sich das Problem, dass man in den Schattenbereichen fast keine Bildinformationen mehr vorfindet. Dieses Licht eignet sich oft nicht besonders gut zum Fotografieren. (Für die Portraitfotografie kann man sich einiger Hilfsmittel bedienen, die jedoch bei der Aufnahme von Städten und anderer Architektur nicht verfügbar sind) Der Voteil dieses Lichts ist es, dass Farben besonders gut zur Geltung kommen. Man wird mit sehr scharfen und kontrastreichen Bildern belohnt. Dieses Licht erfordert ein wenig Übrung. Die Farbtemperatur liegt zu dieser Zeit bei etwa 5500 bis 7000° K.
Es gibt eigentlich keinen Unterschied zwischen dem Licht am Nachmittag und am Morgen. Jedoch muss man berücksichtigen, dass im Tagesverlauf viel Wasser verdunstet wird und sich somit in der Atmosphäre befindet. Daher ist die Sicht insbesondere an warmen Tagen nachmittags eher schlechter als morgens. Ansonsten ist nur die Himmelsrichtung des Lichts eine andere. Nachmittags kommt das Licht eher aus Richtung westen. Im Sommer sind die Tage länger, wodurch die Sonne in nord-westlicher Himmelsrichtung untergeht. Im Winter geht sie bereits in süd-westlicher Himmelsrichtung unter.
Mit dem Begriff "Goldene Stunde" bezeichnet man den Zeitraum direkt nach Sonnenaufgang am Morgen oder direkt vor Sonnenuntergang am Abend. Der Zeitraum ist nur in etwa eine Stunde lang und variiert je nach Jahreszeit. Das Licht steht dann besonders tief am Horizont, zeichnet sehr lange Schatten und hat eine orangene Farbe. Die Farbtemperatur liegt bei ca. 4000-5000° K.
Die Nacht ist die Zeit zwischen Sonnenunter- und aufgang, de sich gut für besonders stimmungsvolle Stadtaufnahmen eignet. Die Sonne ist dann gar nicht mehr oder nur noch als Leuchten am Himmel wahrnehmbar. Es ist eine gewisse Herausforderung in dieser Zeit Fotos zu machen, da wenig Licht zur Verfügung steht. Die einzelnen Teile der Nacht werden in die folgenden 4 Abschnitte unterschieden.
Die zivile Dämmerung beginnt direkt nach Sonnenuntergang. (oder endet direkt vor Sonnenaufgang) Dieses Licht lässt besonders Städte sehr stimmungsvoll erscheinen. Das Licht des Himmels hat dann in etwa die gleiche Intensität wie die Lichter der Stadt. Dadurch ist der Kontrastunterschied nicht so hoch wie am Tag, wodurch die Beleuchtung gleichmäßiger wirkt. Die Farbtemperatur beträgt etwa 9000° bis 12000°K.
Den Namen hat die nautische blaue Stunde oder auch nautische Dämmerung aus der Seefahrt. Der Grund ist, dass dann die ersten Sterne mit bloßem Auge sichtbar werden, die zur Navigation und Positionsbestimmung benötigt werden. Diese Zeit lässt sich fotografisch wunderbar nutzen, um Nachtaufnahmen mit einem letzten Rest Licht zu machen, das die Schatten aufhellt. Die Farbtemperatur beträgt ca. 15000 bis 27000°K.
Die astronomische blaue Stunde ist der dunkelste Teil der Dämmerung, welcher zur Sommersonnenwende in Hamburg nicht mehr unterbrochen wird und zum Morgen hin wieder in die nautische Dämmerung übergeht. In dieser Zeit sieht man am Himmel nur noch wenig bläuliches Restlicht.
Manchmal ist es gewünscht, dass Fotos entstehen, auf denen der Himmel wirklich tief schwarz ist. Dazu sollte eine Tageszeit nach bzw. vor der blauen Stunde gewählt werden. Besonders reizvoll sind Fotos, auf denen Sterne zu erkennen sind. Das funktioniert am besten, wenn der Himmel möglichst wenig Restlicht von der Sonne und der Stadt reflektiert. Perfekt ist die Zeit genau in der Mitte zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Jedoch wird man einen wirklich dunklen Himmel in Stadtnähe eher nicht finden. Daher muss man raus in die Natur.
Tagesverlauf in Hamburg für den 10.12.2024:
Phase | Uhrzeit |
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Nacht | - |
Astron. Dämmerung | ab 06:15:04 Uhr |
Naut. Dämmerung | ab 06:57:43 Uhr |
Zivile Dämmerung | ab 07:43:03 Uhr |
Sonnenaufgang | ab 08:25:34 Uhr |
Morgen | - |
"Mittagssonne" | um 12:13:00 Uhr |
Nachmittag | - |
Sonnenuntergang | bis 16:00:26 Uhr |
Zivile Dämmerung | bis 16:42:58 Uhr |
Naut. Dämmerung | bis 17:28:18 Uhr |
Astron. Dämmerung | bis 18:10:56 Uhr |
Nacht | - |